Name

Vorbereitung einer Seminarsitzung mit Hilfe einer Studienumgebung und Leitfragen per E-Mail

Pattern Kategorie

Wissensgenerierung: Vorbereitung von Seminarsitzungen

Datum

08.07.2002 // 18.08.2003

Version

1.2 // 1.3

Status

Endfassung ( 18.08.2003)

Autor

Holger Meeh

Kurzbeschreibung

Für ein wöchentlich in Präsenz statt findendes Seminar wird zur Unterstützung eine virtuelle Studienumgebung eingesetzt, deren Informationen zur inhaltlichen Vorbereitung der Sitzung dienen. Strukturiert wird die Arbeit mit den komplexen Inhalten der Studienumgebung durch wöchentlich über E-Mail verschickte Arbeitsaufträge auf deren Basis bis zur nächsten Sitzung kleinere schriftliche Ausarbeitungen von den Studierenden verfasst und an den Seminarleiter zurück geschickt werden müssen.

Zielsetzung, didaktische Motivation

  • Entlastung der Präsenzsitzung von Vermittlung des Basiswissens und Vorstrukturierung der zu behandelnden Inhalte.
  • Permanenten Überblick des Lehrenden über den Wissens- und Leistungsstand einzelner Studierender und der gesamten Gruppe.
  • Homogenisierter Wissensstand bei den Studierenden.
  • Möglichkeit der (auch kurzfristigen) Einbeziehung authentischer Informationen aus dem Internet.
  • Studierende müssen einen kontinuierlichen Arbeitsstil über die gesamte Veranstaltungsdauer hinweg entwickeln.
  • Studienanfänger werden mit diesem Verfahren an die Erfordernisse wissenschaftlichen Arbeitens und den Umgang mit digitalen Medien heran geführt.

Empfehlungen zum Einsatz

Es ist besonders für Seminare mit einem hohen Anteil an Studienanfängern geeignet.

Durchführung

  • Der Lehrende sendet den Studierenden eine Woche vor der Präsenzsitzung per E-Mail Arbeitsaufträge zu, die diese mit Hilfe der Studienumgebung bearbeiten müssen.
  • Die Arbeitsaufträge enthalten in der Regel zwischen 4-8 Fragen. Das Niveau der Fragen steigert sich dabei von Aufgabe zu Aufgabe von einfachen Wissensfragen, die direkt aus der Studienumgebung zu entnehmen sind (Faktenwissen), über anspruchsvollere Aufgaben wie bspw. den Vergleich zweier wissenschaftlicher Positionen hin zu komplexen Transferaufgaben.
  • Die Studierenden bearbeiten diese Arbeitsaufträge und verfassen eine schriftliche Ausarbeitung im Umfang von ca. 2 Seiten. Diese muss per E-Mail bis vor Beginn der Präsenzsitzung an den Lehrenden geschickt und vom Lehrenden gesichtet werden.
  • Zu Beginn der Präsenzsitzung werden dann im Plenum gemeinsam offene Fragen, bzw. Unklarheiten und Probleme bei der Bearbeitung der Arbeitsaufträge besprochen. Der Lehrende gibt dabei an Hand der ersten Sichtung zunächst Impulse, die dann von den Studierenden in der anschließenden Diskussion geklärt werden sollen.
  • In einem nächsten Schritt wird dann damit begonnen, die in der Studienumgebung dargestellten Inhalte und Positionen auf ein (aktuelles) Fallbeispiel anzuwenden. Dabei dienen die Arbeitsaufträge wiederum als roter Faden. Dies kann wahlweise im Plenum oder in Gruppenarbeit geschehen. Als Materialien dienen Texte, OH-Folien, oder Informationen aus dem Internet, die der Lehrende zuvor zusammen gestellt hat. Dieser Schritt dient dem Einüben des Stoffes.
  • Nach der Sitzung erhält jeder Teilnehmer sein Papier korrigiert und benotet zurück. Dies geschieht in einem persönlichen Gespräch, um dem Studierenden Rückmeldung über seinen Leistungsstand zu geben. Im Einzelfall kann dies auch über E-Mail geschehen.

Inszenierung

In der Vorbereitungsphase stellt der Lehrende ein Lernarrangement in Gestalt der Studienumgebung und der Arbeitsaufträge bereit. Darüber hinaus stellt er die Materialien für die Präsenzsitzung zusammen.

In der Präsenzphase übernimmt er dann nicht mehr primär die Rolle des Wissensvermittlers, sondern zunehmend die Rolle eine Aufgabenstellers, Impulsgebers und Moderators.

Die Studierenden übernehmen primär die Rolle der Bearbeitenden, Fragenden bzw. der Diskutierenden.

Hauptakteur zu Beginn einer Sitzung ist zunächst der Lehrende, der die Aufgabe